Wie vorausgesagt, scheint es sich tatsächlich zu bewahrheiten. Dies haben jetzt auch viele Gespräche in und um die deutschen Automobilisten zur IAA in Frankfurt ergeben. International stellt sich eine hohe Dynamik ein.
Dazu ein Gastbeitrag von Tim Schäfer ...

Treiber ist ganz offensichtlich die Weltregion Greater China. Ja, richtig gelesen, China nicht Deutschland. Nunmehr kommt ab 2019 die Quote für weniger Emissionen als strikte Regulierung. Und die macht Druck auf die deutschen Premiumhersteller.

Da kann Deutschland jetzt auch keine Diplomatie mehr ausüben, um diese Regelungen im angeblichen Interesse der deutschen Automobilindustrie zu beeinflussen.

Die Reaktionen im Weltmarkt überschlagen sich, Rekordankündigungen und Investitionen, insbesondere im Batteriesektor und Elektromobilität. Einer der Weltmarktführer, Panasonic, investiert zielgerichtet. Und Deutschland ist nicht mal der unbedingte Zielmarkt. Ab 2019 produzieren die Japaner für den asiatischen Markt in Großserie im neuen Werkskomplex in Himeji, Hyogo Prefecture. Mit TESLA fertigt Panasonic auch in der Gigagfab, aber alleine in Japan sind Produktionskapazitäten von fünf Werken bereits verfügbar.

Damit stehen die Japaner nicht vor dem Problem anderer, speziell der koreanischen Wettbewerber in China. Südkorea startet schnell eine konzertierte Aktion für deren Spitzenhersteller in dem Bereich wie Samsung SDI, LG oder SKI.

Und es ist in mehrfacher Hinsicht noch Musik drin, denn die spezifischen Leistungsdaten wie die Kostenreduzierung für die Li-Ionen-Batterien sind dominierende Prozesse. Die deutschen Automobilisten sind sicherlich nicht hinten dran. In Systemzuverlässigkeit und Nachhaltigkeit stehen diese an der Weltspitze. Aber eben nicht in der eigentlichen Batteriesystemtechnik, denn diese kommt vornehmlich aus Asien.

Künftige Batterietechnologie, etwa in Li-Metall, wiederaufladbar und den Feststoffkonzepten, das muss man erst einmal umsetzen. Ohne echte Innovation wird man das tiefe Know-how der Asiaten schwer überflügeln können. Alles andere wird vergleichsweise Geld kosten. Nicht zuletzt deswegen, weil Deutschland doch nicht genügen Druck gemacht hat oder nur Forschungsweltmeister sein will?

Tim Schäfer

 

Artikel: nnz-online