Tim Schäfer für die Initiative Pro Li-Ionen-Batterien
2017 werden die Preise für Li-Ionen-Systeme steigen, sofern die jüngste Marktentwicklung für Material wie Cobalt nicht bereits eingepreist ist. Marktführer für Zellsysteme erhöhen aktuell die Preise. Cobalt ist zumindest anteilig in Mischoxidsystemen (NMC) enthalten. Solche Systeme sind die Basis für Li-Ionen-Batterien der deutschen Premiumhersteller der Elektromobilität.
Aus Sicht des Autors kann die Preiserhöhung kurzfristig mehr als 10% ausmachen, bereinigt um kurzfristige Markteffekte und basierend auf Absicherungsstrategien sollte sich der Effekt allerdings auflösen lassen. Mithin eher im Bereich von 10- 12 % sich erschöpfen, auch wenn die aktuelle Notifizierung darüber hinausgehen wird.
Mit Strom angetriebene Autos sind groß im Kommen. Sie sollen die Abhängigkeit vom Öl verringern. Für die Batterien der Fahrzeuge sind jedoch seltene Rohstoffe nötig, die es in Deutschland nicht gibt.
"Der globale Rohstoffbedarf an Cobalt könnte allein durch die steigende Nachfrage nach Lithium-Ionen-Akkumulatoren bis zum Jahr 2030 gegenüber 2006 um das 3,4-Fache steigen", heißt es in einem Positionspapier des BDI (2010) zu innovativen Antriebstechniken. Daraus resultierende Engpässe bei der Verfügbarkeit von Cobalt seien nur zu vermeiden, indem die weltweiten Förderkapazitäten rechtzeitig und in ausreichendem Umfang erweitert werden.
Eine Schlüsselrolle dafür liegt in Afrika. Das Problem: Es gibt kein Cobalt in Deutschland. Der Rohstoff muss importiert oder durch Recycling aus Schrott gewonnen werden. Ein Teil der Bestände liegt in Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika, das meiste jedoch in Afrika (Kongo & Sambia). Die Batterieinnovationen gehen jedoch tendenziell zu geringeren Cobaltgehalten.
Eine verstärkte Forschung in Mangan- oder Eisenphosphat-Elektroden und auch in Nickel-Elektroden, die keine beziehungsweise nur geringe Mengen Cobalt enthalten, oder besser gesagt, Innovationen dazu, sind bereits einschlägig.
Cobalt hat eine nahe Verwandtschaft zu Eisen und Nickel. Es ist jedoch härter und fester als Stahl und sehr zäh. Bei Raumtemperatur ist Cobalt wie Eisen und Nickel ferromagnetisch, allerdings nicht ganz so stark wie Eisen. Beim Erhitzen auf 1121°C verliert das Cobalt seine ferromagnetischen Eigenschaften. Cobalt bildet mit vielen Elementen Legierungen, die sehr korrosionsbeständig sind.
(Quelle: www.seilnacht.com)
(Quelle: www.lme.com)
Der Cobaltpreis pro Tonne aktuell stieg 2017 bereits um mehr als 2000 $ per Tonne.