Im Focus Elektromobilität Feuer & Sicherheit von Li-Ionen-Batterien
Am 07.11.2016 berichtet der Focus http://www.focus.de/auto/elektroauto/zwei-tote-bei-fschwerem-crash-das-sagt-tesla-zum-feuer-drama-von-indianapolis_id_6171579.html
Dazu ein Beitrag von Tim Schäfer / Envites Energy 09.11.2016
Des Öfteren werden insbesondere in regionalen Medien Brände von herkömmlichen Fahrzeugen (Autos, PKW, LKW, Nutzfahrzeuge, LEV, Bike, Pedelec, Scooter Moped) berichtet. Teils sieht das bedrohlich und spektakulär aus. Auch Elektroautos können unter Umständen brennen, insbesondere wenn es zu einem schweren Unfall gekommen ist.
Es gibt bisher wenige Berichte dazu, obwohl ja nun schon etliche Jahre lang EV´s auch auf unseren Straßen Realität sind. Ursächlich sind dann ggf. die massive Zerstörung der Li-Ionen-Batterie, Kurzschlüsse oder Anderes, wie ein Eintrag von Energie, Lichtbögen, Feuer, Wasser oder ähnliches. Jeder Brand oder Unfall ist natürlich einer zu viel und der Nutzer kann von einem absolut sehr hohen Sicherheitsniveau seines E-Fahrzeuges ausgehen. Denn für die Hersteller ist die Sicherheit in allen Umständen einerseits ein sehr wichtiges Vermarktungskriterium sowie andererseits das entscheidende Kriterium schlechthin.
Es werden enorm aufwändige Entwicklungen, Auf- und Einbauten, Überwachungssysteme und Sicherheitssysteme wie Diagnosen und Kontrollen und ein bisher unerreichtes Niveau der Li-Ionen-Batterien in der Tat realisiert. Vertreter führender Hersteller proklamieren einen sehr hohen Stand, der Fehler und Gefährdungen für die Kunden ausschließen soll. In dem Bericht zu dem Unfall in Indianapolis wird herausgearbeitet, dass hoch lodernde Flammen des verunfallten Elektroautos sowie auch „immer wieder einzelne aufgerissene Akkupakete in Flammen aufgehen…“.
Was sind denn eigentlich die potenziellen Gefahrmomente eines Unfalles oder Elektroautobrandes mit Li-Ionen-Batterien?
Quelle: Envites Energy, T. Schäfer, Oktober 2016
Im Focus Beitrag wird der Batterieexperte Prof. Dr. Werner Tillmetz vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Ulm zitiert, wie es grundsätzlich zum Brand bei einem Lithium-Ionen-Akku kommen kann: "Auf alle Fälle kritisch ist der heute übliche Elektrolyt, in dem sich ein organisches Lösungsmittel befindet. Dieser ist in allen Akkus enthalten. Er kann sich beim Öffnen der Zellen und bei einer Zündquelle entzünden“, so der Batterie-Forscher. Dabei kann hinzugefügt werden, dass in der Regel Li-Ionen-Zellen der Elektromobilität aufgrund Ihres Formfaktors und der Eigenschaften mehr Elektrolytlösungen beinhalten. Das kann auch schon mal > Faktor 3 im Vergleich zu Gerätebatterien ausmachen.
Als Löschmittel oder Löschverfahren wird aufgrund von Untersuchungen der DEKRA im Beitrag des Focus „Wasser“ oder ein „spezielles Gel“ empfohlen. Mit der Einschränkung, dass es mit Wasser offenbar eher schlecht funktioniert.
Der Autor teilt diese Auffassung und hat schon vorgeschlagen, andere Löschmittel und Verfahren einzusetzen, die sich für Elektrofahrzeuge auch gut eignen. Denn diese benötigen wenig Bauraum, sind in/an die Batterien integrierbar und nicht teuer. Versuchsergebnisse zeigen schon, dass alle o.a. Gefahrenmomente mit einem hohen Grad an Sicherheit beherrscht (DryCloud) werden können. Auch die Umwelt wird nicht durch massiven Rauch oder Abwasser gefährdet. Dies soll aber kein Dogma sein, sondern ein Hinweis. In den Batterien können redundante Brandschutzmaßnahmen verwirklicht sein, die auch das Durchbrennen (fire propagation) stoppen. Das ist ein weiteres, wichtiges Kriterium.
Sollte es eine Vision bleiben, dass im seltenen Fall eines Akkubrandes oder eines Fahrzeugbrandes, keinerlei Gefährdungen oder sehr minimierte Restrisiken in Elektrofahrzeugen unserer nachhaltigen Gesellschaft nur mehr gegeben sind?